kein Konzert!

Wer erinnert sich noch an die kleinen Klangfreuden der Kindheit? Ratternde Wäscheklammern in den Fahrradspeichen. Das Gitarrensolo auf dem Eierschneider. Die Performer der Zürcher Compagnie drift haben sich das Ohr für die Sinfonie im Alltag und im Hausrat jedenfalls bewahrt – als Tontüftler aus Absurdistan, als Bastel-Melodiker mit Mac und Marmeladentopf. Von Hause sind sie ja Tänzer, die drei Langzeitkollaborateure der Gruppe, François Gendre, Massimo Bertinelli und Peter Schelling. Aber die computerkomponierte Musik ihrer Performances begann sich irgendwann in den Vordergrund zu spielen. Was im gefeierten Theater-Chaos-Konzert machine à sons kulminierte. Jetzt folgt Schwarzer Peter, im Untertitel: kein Konzert. Die drei von der Klangstelle leben mit Muh-Dose, Bohrmaschine und Kugelstaubsauger ihr erotisches Verhältnis zu Technik und Akustik derart schräg-schön aus, dass es Kritiker regelmäßig in Kategorien-Nöte stürzt. Kraftwerk-Sound, Marthaler-Irrwitz? Selber hören und sehen!