past selber schuld (Düsseldorf) | Kafka in Wonderland – Ein Bühnencomic für Erwachsene

KAFKA-IN-WONDERLAND_001_1
KAFKA-IN-WONDERLAND_002_2
KAFKA-IN-WONDERLAND_019_4
KAFKA-IN-WONDERLAND_021_5
KAFKA-IN-WONDERLAND_003_3
Theater | Mi 21. + Do 22.03.2018, 20h

half past selber schuld

Düsseldorf
Kafka in Wonderland – Ein Bühnencomic für Erwachsene

Schöne neue Welt? Wie man’s nimmt. Klar, im Jahr 2053 hat sich technisch ziemlich was getan. Zum Beispiel kann man dem leidigen Tod entgehen – indem man sein Bewusstsein vor dem Ableben in einer Cloud hochlädt. Bietet die Firma Wonderland inc. an. Vollauflösend, in bester Qualität. Es gibt auch Instant-Babys aus der Mikrowelle. Bloß führt das alles nicht unbedingt zu mehr Frohsinn unter den Menschen. Ilanit Magarshak-Riegg und Sir Ladybug Beetle – besser bekannt als Kollektiv half past selber schuld – entwerfen hier eine herrlich schräge Zukunftsvision. Und zwar in Gestalt eines knallbunten, überbordenden Bühnencomics. Das Markenzeichen des deutsch-israelischen Duos, das spätestens seit dem Sieg bei den RTL-„Puppenstars“ kein Geheimtipp mehr ist. Half past selber schuld mixen Musik, Tanz, Trickfilm und Puppenspiel zu einem kafkaesken Theatermovie – mit Menschen, Maschinen und Monstern. Nach ihrer Splatter-Version der Pinocchio-Geschichte („Pinocchio Sanchez“) ein weiterer spektakulärer Trip!

Regie, Konzeption half past selber schuld Co Autor, Co Regie Eli Zachary Socoloff Presser Musik half past selber schuld, Sven Kacirek Liveteam half past selber schuld Florian Deiss, Kevin Klimek, Francesco Pedone, Bruno Belil, Gianfranco Celestino, Niklas Füllner Choreografie Francesco Pedone Lichtdesign Tobias Heide Musikmix, Ton Lex Parka Puppenbau, Requisiten, Bühnenbild und Kostüm half past selber schuld, Florian Deiss, Kevin Klimek, Bruno Belil, Jeanette Wohlfeil, Theresia Koppers, Eli Zachary Socoloff Presser. Koproduktion FFT Düsseldorf, Theater im Pumpenhaus Münster, Tafelhalle Nürnberg und das Internationale Figurentheaterfestival Erlangen, Nürnberg, Fürth, Schwabach. Förderer Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Kulturamt der Stadt Düsseldorf, Fonds Darstellende Künste und Stiftung Van Meeteren Freundliche Unterstützung von Firma A. Haussmann Theaterbedarf GmbH

13,- € / erm. 8,- €

Rue Obscure (Münster) | Ein neues Land

Rue-Obscure_photo_ralf-emmerich_2
Rue-Obscure_photo_ralf-emmerich_2_1
Theater | Do 15. - So 18.03.2018, 20.00 Uhr; Schulvorstellung Fr 16.03., 11.00 Uhr

Rue Obscure

Münster
Ein neues Land

basierend auf der Graphic Novel “The Arrival” von Shaun Tan

Aufbruch. Jetzt. Destination unbekannt. Fremde. Zukunft? Der Australier Shaun Tan zeigt in seiner preisgekrönten Graphic Novel „The Arrival“ in faszinierenden Bildern, die Erlebnisse eines Mannes. Wortlos und von intensiver visueller Kraft erzählt er über Flucht und Heimat. RUE OBSCURE, das Szenografie-Experten Label, erschafft für die Bühne ein surreales, poetisches Kulissentheater mit filmischen Projektionen und atmosphärischer Live-Musik wie ein begehbares Bilderbuch. Zauberhaft. Zum Weinen schön.

Es spielen Gildas Coustier, Lena Wimmer Künstlerische Leitung, Szenographie, Dramaturgie RUE OBSCURE (Münster/Hamburg), Karina Behrendt, Anne Keller Regie Nelly T. Köster Projektionen Sven Stratmann Live-Musik/Sounddesign Milan Fey Kostümbild Bettina Zumdick Licht Adrian Kantel Produktionsleitung Manfred Kerklau Grafikdesign Jeannette Gramsch-Behrendt Regie-Assistenz Pauline Hammans Fotograf Ralf Emmerich PR Rita Roring Inhaltliche Beratung Auswanderermuseum BallinStadt Hamburg Produktion RUE OBSCURE KoproduktionTheater im Pumpenhaus und Kreativ-Haus e.V. Förderer Kulturamt der Stadt Münster mit Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Landesbüro Freie Darstellende Künste e.V., Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost, Sebastian Cobler Stiftung für Bürgerrechte

13,- € / erm. 8,- €

Cooperativa Maura Morales (Düsseldorf) | Exceso de la nada – Überfluss des Nichts

838067_cmm_exceso_c_klaus_handner_rgb_1
Maura-Morales_Foto_Klaus-Handner_8_5
Maura-Morales_Foto_Klaus-Handner_5_3
Maura-Morales_Foto_Klaus-Handner_4_4
Maura-Morales_Foto_Klaus-Handner_1_2
Tanz | Sa 10. + So 11.03.2018, 20h

Cooperative Maura Morales

Düsseldorf
Exceso de la nada – Überfluss des Nichts

„Mein Kopf hat viele Dinge schon vergessen, aber mein Körper erinnert sich an alles“. In diesem Satz der Künstlerin Maura Morales liegt die Essenz ihres Abends „Exceso de la nada – Überfluss des Nichts“. Die Choreographin und Tänzerin spürt darin ihren kubanischen Wurzeln nach. Der ehemaligen Heimat. „Mit sechs Jahren habe ich gelernt zu tanzen. Mit zehn Jahren, wie man eine Kalaschnikow benutzt. Und mit 18 Jahren, dass die Geschichte meines Landes eine Lüge war“. Mitte der 90er hat die Künstlerin Castros Inselstaat verlassen. Jetzt kehrt sie zurück. In einem Tanzsolo, das die eigene Biographie mit den politischen Verwerfungen verschränkt. Das die Ausbeutung eines hassgeliebten Landes beleuchtet, auf das die Westler ihre exotischen Projektionen werfen. Während die Einwohner oft nichts wie wegwollen. Mit dem Komponisten und Live-Sampler Michio Woirgardt erzählt Morales vom Schwimmen gegen den Strom. Schafft „starke, manchmal auch großartige Bilder voller Schwermut“ (tanzweb, Metropole Ruhr).

Konzept/Regie/Choreografie/Tanz Maura Morales Komposition/Livesampling Michio Woirgardt Lichtdesign Grace Morales Suso Video Manfred Borsch Kostüm Marion Strehlow Bühnenbild Gerd Weidig/Maura Morales Technische Leitung Frank Schuhmann Coaching traditioneller kubanischer Tanz Jorge Luis Clavaire Cuba Gesangsstimmen Wilmer Ferrán, Pupito Förderer Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf Produktion COOPERATIVA MAURA MORALES Koproduktion Forum Freies Theater- FFT/ Düsseldorf, Hessisches Staatsballett / Staatstheater Darmstadt & Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Ringlokschuppen/Ruhr

14,- € / erm. 9,- €

fringe ensemble (Bonn) | Kassandra

fringe-ensemble_KASSANDRA_4_Foto-Lilian-Szokody_2
fringe-ensemble_KASSANDRA_2_Foto-Lilian-Szokody_1
fringe-ensemble_KASSANDRA_6_Foto-Lilian-Szokody_3
fringe-ensemble_KASSANDRA_7_Foto-Lilian-Szokody_4
fringe-ensemble_Kassandra_9_Foto-Groenemeyer_5
Theater | Mi 7. + Do 8.03.2018, 20h

fringe ensemble

Bonn
Kassandra

von Christa Wolf

Kassandra hatte bei den Griechen kein leichtes Los. Lag stets richtig mit ihren Weissagungen, bloß glaubte ihr keiner, Stichwort: Trojas Untergang. In Christa Wolfs Jahrhundert-Erzählung „Kassandra“ (1983) tritt die Seherin zwar auch im mythischen Setting auf. Gefangen vor den Toren von Mykene, den eigenen Tod vor Augen. Spricht aber als wache Zeitgenossin. Analysiert mit Scharfsinn politische Wahrheitsbeugung und männliche Machtstrategien. Ihre Themen sind Widerstand und Vereinzelung. Private Liebe und gesellschaftliche Pflicht. Rückzug und Kampf. Ziemlich zeitlose, oder besser: brennend aktuelle Reibungsflächen. Regisseur Frank Heuel bringt mit seinem fringe ensemble jetzt eine eigene Fassung des Wolfschen Welterfolgs auf die Bühne. Die Kassandra-Stimme verteilt er dabei auf drei Frauen, Justine Hauer, Nicole Kersten und Bettina Marugg – „drei fabelhafte Schauspielerinnen. Jede ist eine Facette der legendären Figur.“ (General-Anzeiger Bonn) Denen hört man gebannt zu. Und glaubt jedes Wort.

Regie Frank Heuel Bühne und Kostüme Annika Ley Dramaturgie Svenja Pauka Mit Justine Hauer, Nicole Kersten, Bettina Marugg Produktion fringe ensemble / Kassandra GbR. Förderer Bundesstadt Bonn, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

www.fringe-ensemble.de

13,- € / erm. 8,- €

Manuel Roque (Kanada) | bang bang

Manuel Roque3
Manuel Roque2
Manuel Roque1
Tanz | Di 6.03.2018, 20h

Manuel Roque

Kanada
bang bang

Manuel Roque ist kein Freund von Grenzen. Vor allem nicht von solchen, die der Körper gewöhnlichen Zeitgenossen setzt. In seinem Erfolgsstück „Data“ (2014) hat der frankokanadische Tänzer-Choreograph das Maximum an möglicher Biegsamkeit und Balance erkundet. Als Schlangenmensch mit lyrischer Ader (und sichtbarer Ausbildung in Zirkuskünsten!). Im neuen Solo „bang bang“ fordert Roque jetzt die Schwerkraft heraus. In einer ekstatischen, pulsierenden, abgehobenen Choreographie der Sprünge. Die scheut keine Fallhöhe und keine Absturzgefahr. Und feiert – zur Musik von Chopin oder Debussy – das Leben selbst. In aller Schönheit und Verletzlichkeit. Kaum erstaunlich, das Roque längst zum Star einer international gefeierten Tanzszene aus Quebec aufgestiegen ist. Seine frühe Arbeit „RAW-me“ wurde gleich zum Festivalhit. Mit dem Solo „Black Matters“ gelang ihm ein politischer Tanz über Fluchtgeschichten in kompletter Finsternis. Der Mann erfindet sich unentwegt neu. Auch darin ist er grenzbefreit.

Choreografie und Performance Manuel Roque Probenleitung und künstlerische Beratung Sophie Corriveau, Lucie Vigneault Dramaturgie Peter James Kostüme und Bühnenbild Marilène Bastien Lichtdesign Marc Parent Musik Manuel Roque incluant des extraits de Debussy, Chopin, Merzbow, 2001 Space Odyssey, Tarkowky Produktionsleitung Judith Allen Produktion Cie Manuel Roque Ausführender Produzent Daniel Léveillé Danse Koproduktion Festival TransAmériques Mit Unterstützung von Fabrik Potsdam (Potsdam), Maison de la culture Frontenac, Circuit-Est centre chorégraphique, Théatre Hector-Charland (L’Assomption), Les Subsistances (Lyon), L’Agora de la danse, Canada Council for the Arts, Conseil des arts et des lettres du Québec, Conseil des arts de Montréal Dank an Indiana Escach, Élise Bergeron, Alexia Martel

14,- € / erm. 9,- €

Christian Fries (Münster) | Sie könnten erst einmal so höflich sein, mir guten Tag zu sagen!

neubau_1
neubau_4
neubau_2
neubau_3
neubau_5
Theater | Mi 28.02., Fr 2. + Sa 3.03.2018, 20.00 Uhr

neubau / Christian Fries + AGGREGATE

Münster / Leipzig, Berlin
Sie könnten erst einmal so höflich sein, mir guten Tag zu sagen!

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
Marcel Proust 3 / 267-435

Jemanden „dissen“? Ist ein relativ neuer Begriff. Aber ein sehr alter Vorgang. Marcel Proust zum Beispiel wusste bestens Bescheid über diesen fragwürdigen Sozialsport. Die Lästerorgien der Adligen in seinem Jahrhundertwerk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ zeugen davon. Andere erniedrigen, um sich selbst zu erhöhen – das war freilich nicht nur in den Salons der Pariser Gesellschaft um 1900 verbreitet. Sondern ist quer durch die Zeiten, Schichten und Milieus zu beobachten. Wie behaupten Menschen ihren Status? Welche Mittel sind recht im Kampf um Rang und Existenz? Welche Rolle spielen Religion, Sexualität? Fragen, die den Regisseur Christian Fries mit Proust faszinieren. Fries hat ja schon in seiner Ibsen-Inszenierung „Rosmersholm“ („Höchst sehenswert!“, WN) das zeitlose Spiel um Macht und Manipulation seziert. Hier nun lässt er die subtile Hellsichtigkeit Prousts leuchten – die nicht selten eine comicverdächtige Komik birgt. Auch das gehört dazu. Das Dissen hat viele Gesichter.

Schauspiel Astrid Kohlhoff, Verena Noll, Stefan Ebeling, David Fischer Regie, Musik Christian Fries Bühne, Kostüme, Live-Kamera Silvio Beck Produktion neubau + AGGREGATE Koproduktion TheaterschaffT Leipzig, Theater im Pumpenhaus Münster und LOFFT Leipzig Förderer Kulturamt der Stadt Münster, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Stadt Leipzig

http://www.christianfries.info/
http://www.theater-aggregate.de/

13,- € / erm. 8,- €