von Johanna Kapstein

Liebe deinen Job! Der Mann im Briefzentrum hat der Maschine, die er bedient, einen Frauennamen gegeben. Unterhält eine erotische Beziehung im Stechuhrtakt. Die leibliche Freundin gibt ihm derweil den Laufpass. Nein, mit den Menschen hat er’s nicht so. Aber jetzt soll der Berufs-Soziophobiker zum Telefonbuchstapeln unter Kollegen versetzt werden. Da können die inneren Stimmen schon mal ein bisschen schriller werden. Hasst du Arbeit? Die junge Dramatikerin Johanna Kapstein verschränkt fünf Dramolette über prekäre Beschäftigung und verletzte Gefühle. Lohnarbeit und Liebesleid. Alltag zum Verzweifeln. Es geht um Callcenter-Kabale und Verschwörungstheorien. Objekte der Begierde und weibliche Biester. Kartoffelchips und Koitus. Gepeinigt werden die einsamen Figuren von einem anschwellenden Chor der unsichtbaren Übelwoller. Selbstmord? Ist immer eine Option. Das Expertenteam von Theater Sycorax spiegelt mit Sarkasmus eine Gesellschaft zwischen Arbeitswahn und Herzenshysterie.

von Johanna Kapstein

Liebe deinen Job! Der Mann im Briefzentrum hat der Maschine, die er bedient, einen Frauennamen gegeben. Unterhält eine erotische Beziehung im Stechuhrtakt. Die leibliche Freundin gibt ihm derweil den Laufpass. Nein, mit den Menschen hat er’s nicht so. Aber jetzt soll der Berufs-Soziophobiker zum Telefonbuchstapeln unter Kollegen versetzt werden. Da können die inneren Stimmen schon mal ein bisschen schriller werden. Hasst du Arbeit? Die junge Dramatikerin Johanna Kapstein verschränkt fünf Dramolette über prekäre Beschäftigung und verletzte Gefühle. Lohnarbeit und Liebesleid. Alltag zum Verzweifeln. Es geht um Callcenter-Kabale und Verschwörungstheorien. Objekte der Begierde und weibliche Biester. Kartoffelchips und Koitus. Gepeinigt werden die einsamen Figuren von einem anschwellenden Chor der unsichtbaren Übelwoller. Selbstmord? Ist immer eine Option. Das Expertenteam von Theater Sycorax spiegelt mit Sarkasmus eine Gesellschaft zwischen Arbeitswahn und Herzenshysterie.

Das Gegenüber ist der Spiegel. Bestätigung und Gestaltgeber. Du machst mich – glücklich. Zum besseren Menschen. Zum Monster. ChoreographKenneth Kvarnström, prägende Figur der nordischen Tanzszene, übersetzt das in Bewegung. Und spielt mit der Helsinki Dance Company drei Formen der Verwandlung durch. Ich ist ein anderer, immer wieder. Die fünf Tänzer wechseln Kostüm, Stimmung und Stil auf offener Bühne. Das Repertoire reicht vom Ballett zum Kabarett, vom Happening zur Pantomime, von der Groteske zum Satyrspiel. Du machst mich – neugierig. Das Glücklichsein wird zum vielfach gecoverten SongFeeling good variiert, gesampelt mit schwarzem
Humor. Die Monster-Metamorphose greift lustvoll in den Fundus des Mystischen und Mythischen, bildwuchtig und virtuos. Am Ende istYOUMAKEME vor allem: Tanz pur. Auch ohne Spiegel.

 YOUMAKEME auf Vimeo: 
vimeo.com/hkt/review/28009726/1a40e80fae

Das Gegenüber ist der Spiegel. Bestätigung und Gestaltgeber. Du machst mich – glücklich. Zum besseren Menschen. Zum Monster. ChoreographKenneth Kvarnström, prägende Figur der nordischen Tanzszene, übersetzt das in Bewegung. Und spielt mit der Helsinki Dance Company drei Formen der Verwandlung durch. Ich ist ein anderer, immer wieder. Die fünf Tänzer wechseln Kostüm, Stimmung und Stil auf offener Bühne. Das Repertoire reicht vom Ballett zum Kabarett, vom Happening zur Pantomime, von der Groteske zum Satyrspiel. Du machst mich – neugierig. Das Glücklichsein wird zum vielfach gecoverten SongFeeling good variiert, gesampelt mit schwarzem
Humor. Die Monster-Metamorphose greift lustvoll in den Fundus des Mystischen und Mythischen, bildwuchtig und virtuos. Am Ende istYOUMAKEME vor allem: Tanz pur. Auch ohne Spiegel.

 YOUMAKEME auf Vimeo: 
vimeo.com/hkt/review/28009726/1a40e80fae

Dass Sarah Chase spricht, während sie tanzt, wäre eine Untertreibung. Die Kanadierin hat einen einzigartigen Stil entwickelt, simultan Tanz und Sprache, elegante Bewegungen und hintergründige Geschichten miteinander zu verbinden. In ihrem neuen Solo Number Theory geht sie von mathematischen Sequenzen aus, entwickelt Armschwünge dazu, loopt die Bewegung, spricht von chinesischen Tierkreiszeichen, die Bewegung wandert in Beine und Füße, nimmt den Raum ein. Nie sah Mathematik so gut aus, nie war oral historyso bewegt. Sarah Chase, Partnerin in Raimund Hoghes Stück Sarah et moi, verwebt die Geschichte eines Mannes mit eigenen Erinnerungen, bringt Mathematik, die Gezeiten und Michel Legrand auf wundersame Weise zusammen.

Mit diesem Festival blickt Raimund Hoghe, wesentlicher Protagonist der deutschen und europäischen Tanzszene und langjähriger Weggefährte Pina Bauschs, auf sein choreografisches Schaffen der letzten zwei Jahrzehnte zurück. 20 Jahre – 20 Tage ist in drei Städten zu Gast. Das Pumpenhaus präsentiert vier Choreografien – darunter eine Uraufführung, eine Premiere, eine Europa-Premiere und eine Deutsche Erstaufführung.

Während des Festivals ist vom 31. oktober bis bis 3. November im Pumpenhaus-Foyer die Fotoausstellung »Körperlandschaften« von Rosa Frank zu sehen. 
Buchpräsentation: Am 3. November präsentieren Katja Schneider und Thomas Betz um 19 Uhr ihr Buch »Schreiben mit Körpern. Der Choreograph Raimund Hoghe«.

Der Moment, in dem der Tag verschwindet: Die Dunkelheit Übernimmt für einige Stunden das Regime und verändert unseren Blick für das, was uns Tag für Tag umgibt. Nachts im Garten werden die Formen unserer Körper andere, unsere Gesichtszüge verschwimmen, wir werden zu anderen. Was uns im hellen Sonnenlicht so vertraut ist, bietet nachts keine Orientierung mehr. Alles kann hier und jetzt geschehen. Lorenzo de Brabandere, langjähriger Bühnenpartner vonRaimund Hoghe, öffnet gemeinsam mit der französischen Tänzerin Marie Capdeville seinen nächtlichen Garten für das Publikum – eine Kreation für das Festival 20 Jahre – 20 Tage: Raimund Hoghe und Wegbegleiter mit Musik von de Falla, Bach und des Brüsseler Jazzers Jef Neve. Hier begegnen sich zwei Individuen, zwei Wege, zwei Körper, zwei Kräfte im Moment des Tanzes.

Mit diesem Festival blickt Raimund Hoghe, wesentlicher Protagonist der deutschen und europäischen Tanzszene und langjähriger Weggefährte Pina Bauschs, auf sein choreografisches Schaffen der letzten zwei Jahrzehnte zurück. 20 Jahre – 20 Tage ist in drei Städten zu Gast. Das Pumpenhaus präsentiert vier Choreografien – darunter eine Uraufführung, eine Premiere, eine Europa-Premiere und eine Deutsche Erstaufführung.

Während des Festivals ist vom 31. oktober bis bis 3. November im Pumpenhaus-Foyer die Fotoausstellung »Körperlandschaften« von Rosa Frank zu sehen. 
Buchpräsentation: Am 3. November präsentieren Katja Schneider und Thomas Betz um 19 Uhr ihr Buch »Schreiben mit Körpern. Der Choreograph Raimund Hoghe«.