Texte und Musik
Sursum Corda (MS)
Die Aufmerksamkeit, die dem Werk des Schweizer Schriftstellers Robert Walser (1878 1956) seit langem entgegengebracht wird, nimmt immer noch zu; das wird sich einmal mehr im April zeigen, wenn Walsers 125. Geburtstag gefeiert wird. Walsers Texte sind vogelhafte, behende Wesen. Leichtfüßig führen sie weg vom kraftvoll Bedeutsamen und hin zum Entzücken vor der flüchtigen Einzelheit. Bisweilen scheint die Sprache sich an sich selbst zu entzünden, als sei in ihr eine »unbekannte Lebendigkeit vorhanden, die es eine Freude sei zu wecken«. Die Prosa Walsers ist in ihrer »Werkgestalt« so glänzend unzuverlässig wie die zarten asozialen Helden, die sie bevölkern. Die wissen nicht, wo es langgeht. Bauen kann man auf sie nicht; erst recht ist mit ihnen kein Staat zu machen. Das macht ihre Größe aus. »Auf Robert Walser gestoßen, unter vielem, unter hundert anderem: das Lebendigste.« Elias Canetti
MUSIKALISCHE BEGLEITUNG Andreas Wagner
KONZEPTION Martin Jürgens