Lisbeth Gruwez/Voetvolk (Belgien)
Die belgische Tänzerin Lisbeth Gruwez markiert in der europäischen Tanzszene immer wieder ihre Ausnahmeposition. Weltbekannt wurde sie, die Dame in Öl, mit dem Solo Quando l’umo principale è una donna, das Jan Fabre ihr auf den Leib schrieb. Danach begann sie in eigener Regie und mit ihrem eigenen Produktionslabel Voetvolk zu arbeiten.
Von den belgischen Programmierern und Kritikern anfänglich ein wenig argwöhnisch beäugt, haben ihre neuen Arbeiten international so abgeräumt, dass sie mittlerweile auf den wichtigsten Festivals in Europa einfach gezeigt werden müssen. Im Pumpenhaus war sie bei unserem Statements-Festival 2010 erstmalig zu Gast. Ihre Vorstellung Birth of Prey war eine der ganz großen Festivalüberraschungen: Eine Tanzvorstellung mit der Wucht eines Punkkonzerts. Ähnliches erwartet uns bei It’s going to get worse and worse and worse, my friend, der neuen Koproduktion von Voetvolk und Pumpenhaus. Inspiriert von den Gesten des ultrakonservativen US-Fernsehpredigers Jimmy Swaggart enfaltet Gruwez ihr explosives Bewegungsvokabular. Es geht um Kontrolle. Es geht um die Form. Und die Gewalt.
»Eine Vorstellung, die sich verdichtet zum Beben.« Melanie Suchy in tanz, März 2012