Generalprobe
Kerlin, Lettow, Schmuc
nach einem Stück von Einar Schleef
Diese Produktion ist das erste Kooperationsprojekt von favoriten 08 – Theaterzwang mit dem Institut für Theaterwissenschaft Bochum sowie den produzierenden Häusern Ringlokschuppen, Theater Moers und Pumpenhaus und läuft außerhalb des Wettbewerbs.
Wie kann man Armut im Theater darstellen? Wer in Armut lebt, dem fehlen meist nicht nur ökonomische Ressourcen, sondern auch die Mittel und Foren, sich selbst und die eigene prekäre Lebenslage in der Öffentlichkeit darzustellen. Wer über diese Mittel verfügt – etwa Politiker, Journalisten, Künstler, Intellektuelle –, der spricht hingegen, wenn er von Armut spricht, meist von der Armut anderer, d. h. als Stellvertreter. Der Skandal der Gesichtslosigkeit des Elends wird dabei häufig nicht einmal berührt, sondern vielmehr verdeckt. Um im Theater die Sprach- und Gesichtslosigkeit des Elends nicht zu verdecken, sondern sicht- und hörbar werden zu lassen, gilt es daher, das Verhältnis von Repräsentanz und Repräsentation, von Stellvertretung und Darstellung selbst in den Blick zu nehmen. In Einar Schleefs Theaterstück „Die Schauspieler“ aus dem Jahr 1986 geht es um dieses Verhältnis. Das Stück orientiert sich an Aufzeichnungen Konstantin Stanislawskis über die Vorbereitung der Uraufführung von Maxim Gorkis „Nachtasyl“: Schauspieler besuchen ein Asyl und treffen dort auf die Menschen, die sie auf der Bühne darstellen wollen. Schleefs Stück befragt das gegenwärtige Theater. Es fragt danach, wie eine solche Begegnung mit der Wirklichkeit außerhalb des Theaters heute aussieht und was sie bewirkt.
Alexander Kerlin, Fabian Lettow und Mirjam Schmuck arbeiten seit 2004 gemeinsam in Theaterprojekten. Nach ihrer ersten Zusammenarbeit in Gotthard Langes Chortheaterinszenierung WESTEND folgten Eigenproduktionen von Händl Klaus’ „Wilde – Der Mann mit den traurigen Augen“, Elfriede Jelineks „Was geschah nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte“ und zuletzt Einar Schleefs „Die Schauspieler“. Die drei Regisseure verstehen sich als offenes Kollektiv, das in wechselnden Zusammenhängen und mit unterschiedlichen Künstlern arbeitet.
MIT Kolja Schmidt, Detlev Seitz, Patrick Dollas, Bianca Künzel, Mirjam Schmuck, burkhard Forstreuter, Hans-Christian Mühlmann, Mi-Sah Rehnolt, julia Dillmann, Trixy Royeck
REGIEMITARBEIT Jasmin Stommel, Lisa Overmann
CHOR Frauke Daum, Kathrin Ebmeier, Marina Eichler, Kama Frankl, Petra Hollstein, Caroline Martiny, Kirsten möller, Rasmus Nordholt, Sebastian Radermacher, Feeke Rascher, Gregor Runge, Sepbastian Schröer, Lisa Schwalb, Jascha sommer, Dobrina Trifonova, Nadine voss, Julia Warnemünde, Klaas Werner, Manuel Zauner
TECHNIK Thomas Noll, Stefan Sander, Jennifer Reining, Friedemann hartkopf, Felix Hüttemann
LICHT Christian Aufderstroth, Stefan Göbel
EINE KOPRODUKTION VON Ringlokschuppen Mülheim an der ruhe, Schlosstheater Moers, Theater im Pumpenhaus, Favoriten 08 – Theaterzwang und dem Institut für Theaterwissenschaft Bochum
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