HAU, De Warme Winkel & Wunderbaum
Wir machen unsere Türen ganz weit auf und freuen uns auf eine der schillerndsten Kollaborationen der jungen niederländischen Theaterszene: Die Künstlerkollektive De Warme Winkel und Wunderbaum sind in ihrer Heimat die gefeierten Enfant terribles eines kraftvoll-visuellen Theaters mit allen nur denkbaren Mitteln. Ihre Abende sind Feste und orchestrierte Tumulte. Jetzt haben sich beide Gruppen zusammengetan, um das Private öffentlich zu inszenieren. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat’s ja kürzlich noch verkündet – dass das Private längst nicht mehr die soziale Norm darstelle. Okay, Verstanden! Die Zeiten, in denen Künstler*innen das Publikum mit versauten Bettlaken provozierten, die Geburt ihrer Kinder filmten oder intime Sexszenen öffentlich ausstellten, sind vorbei. Schmutzige Wäsche öffentlich zu waschen ist heute chic. Aber ist das wirklich so? Ward Weemhoff und Wine Dierickx wollen’s genauer wissen. Die beiden sind auch im privaten Leben ein Paar und veranstalten in Privacy einen Striptease intimer Geständnisse – laden ein ins ungemachte Bett. Und führen uns lustvoll an die Grenzen der Scham. Ironisch, voyeuristisch und stellenweise auch unerträglich konfrontieren sie uns mit ethischen Haltungen, nostalgischen Sehnsüchten und unserer post-privaten Pornografie. Unbedingt sehenswert!
Aufführung in deutscher, niederländischer und englischer Sprache – teilweise untertitelt
Konzept und Performance Ward Weemhoff, Wine Dierickx Dramaturgie/Text Joachim Robbrecht Übersetzung Rob Klinkenberg Musik/Komposition Stefan Schneider Bühne/Lichtdesign Theun Mosk, Thomas van Krugten Technische Koordination HP Hulscher, Saskia de Vries Endregie Marien Jongewaard Dank an Florian Hellwig Foto Sofie Knijff Produktion De Warme Winkel, Wunderbaum, HAU Hebbel am Ufer Koproduktion Holland Festival Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds