José Navas / Compagnie Flak
Andere hätten sich längst zur Ruhe gesetzt, um die Blessuren ihres langen Tänzerlebens zu kurieren. José Navas denkt nicht ans Aufhören und umarmt das Alter, statt es zu verstecken. Ein Glück! Der Gründer der kanadischen Compagnie Flak ist im vergangenen Jahr 50 geworden. Und schafft nach wie vor Soli von berauschender Schutzlosigkeit. Im Pumpenhaus hat Navas das Publikum schon mit fragilen Meisterstücken wie „Miniatures“ oder „Personae“ hingerissen. Jetzt kehrt er mit „Rites“ zurück. Ein Reigen aus vier Soli, zu denen der gebürtige Venezolaner wiederum von besonderen Musikstücken inspiriert wurde, die er als Tänzer persönlich nimmt. Wie den melancholisch-irrlichternden „Leierkastenmann“ aus Schuberts „Winterreise“. Oder Stravinskys „Frühlingsopfer“, das er zu einem minimalistischen Kampf der Geschlechtergewalten verdichtet. Oder Nina Simones rauchzartes „Ain’t No Use“. Ein Blues, der Navas nach eigenen Worten zu einem „Liebesbrief an die Welt des Tanzes“ bewegt hat. Die liebt ihn stürmisch zurück!
Choreografie/Tanz José Navas Musik Anton Dvořák, Franz Schubert, Nina Simone, Igor Stravinski Licht Marc Parent Technische Leitung Pierre Lavoie Kostümdesign Sonya Bayer Schneiderei L’Atelier de Couture Sonya B. Produktion José Navas / Compagnie Flak Foto Valerie Simmons