theater en face
Lustige Szenen und drollige Bilder
Kunst und Erziehung? Klingt zusammen ungefähr so sexy wie Fingernagel und Schere. Andererseits. Irgendwoher muss sie ja kommen, die Bildung von Herz und Verstand. Nicht alle haben schließlich in der Jugend ihren Struwwelpeter verinnerlicht. Sei hübsch ordentlich und fromm, bis nach Haus ich wieder komm!. Ein Buch, das 1845 erschienen ist. Zu Lebzeiten eines gewissen Carl Friedrich Gauß, den die Halbgescheiten unter uns aus Daniel Kehlmanns Die Vermessung der Welt kennen. Die Biografie des genialen Mathematikers ist auch roter Faden der Performance On (OH) NO! Education von Regisseurin Xenia Multmeier. Die stößt hier eine staunenswert spannende und bildwuchtige Bildungsdebatte über schwarze Pädagogik und leuchtende Erziehungsideale an. Der Struwwelpeter kommentiert. Maria Montessori kommt zu Wort. Und immer wieder wird die Rolle der Kunst mitreflektiert. Zwischen Nützlichkeitsdenken und Jonathan Meeses ultimativem Motto: »Es geht doch darum, dass man die Wurst, die man brutzelt, am geilsten macht«.
Mit Marion Bertling, Frank Bonczek, Stephanie Escudeiro-Kießling, Sarah Giese, Vivien Hecht, Uwe Rasch, Frederic Clausen, Christoph Winges Musik Bernd Kortenkamp (Wachtelrealisator), Almuth Herbst (Mezzosopran), Udo Herbst (Gitarre) Video Xenia Multmeier, Torsten Rother Regie/Collage Xenia Multmeier Regieassistenz Gerrit Althüser Dank an Frederic Clausen für Beratung und Unterstützung beim Bühnenbild