Forced Entertainment
Als wir 1997 die Deutschland-Premiere von Speak Bitterness zeigten, arbeiteten die Performer aus Sheffield noch »low scale« und waren nur Insidern bekannt. Das hat sich mittlerweile grundlegend geändert. Sie füllen die großen Häuser weltweit. Super! Deshalb ist es für uns ein echtes Bonbon, dass die »pioneers of British Avantgarde theatre« auf der Geburtstags-Gästeliste stehen und über die Zukunft spekulieren. Vielleicht leben wir dereinst in schwimmenden Städten. Vielleicht ist Sex bloß noch Nostalgie für Ältere. Oder Termiten bevölkern den ganzen Planeten. Keiner weiß, was die Zukunft bringt. Auch die Theatermacher der britischen Gruppe Forced Entertainment nicht. Aber sie spielen in Tomorrow’s Parties ein Meer an Möglichkeiten durch. Mit minimalem Aufwand. Und maximalem Unterhaltungswert. Es braucht dazu bloß zwei Performer auf Holzpaletten. Eine blinkende Lichterkette. Und eine Myriade zündender Ideen. Terry O’Connor und Robin Arthur liefern sich einen sprühenden Wettstreit der Worte. Spielen Pingpong mit Zukunftsvisionen zwischen Horror und Hoffnung. Kindlicher Fantasie und perversem Traum. Die Bilder dazu entstehen im Kopf. Bestes Story-Telling Marke Forced Entertainment. Absurd, amüsant, philosophisch und provozierend. Vielleicht gibt es in der Zukunft eine andere Zeitrechnung. Vielleicht dauert ein Leben bloß noch 80 Minuten. Wenn es so läuft wie diese Theatersternstunde, hat sich’s gelohnt!
Mit
Terry O’Connor und Robin Arthur
Forced Entertainment
sind Robin Arthur, Richard Lowdon, Claire Marshall, Cathy Naden und Terry O’Connor
Regie
Tim Etchells
Design
Richard Lowdon
Lichtdesign
Francis Stevenson
Foto
Hugo Glendinning
Produktion
Ray Rennie, Francis Stevenson, Jim Harrison, Forced Entertainment, Belluard Bollwerk International (Fribourg)
Koproduktion
BIT Teatergarasjen (Bergen), Internationale Sommerfestival (Hamburg), Kaaitheater (Brussels), Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt), Theaterhaus Gessnerallee (Zurich), Sheffield City Council
Unterstützer
Stanley Thomas Johnson Foundation