Cooperativa Maura Morales
Ist Scheitern Schicksal? Gibt’s kein Entkommen aus den Zwängen? Fragt sich vermutlich Sisyphos beim ewigen Felsbrockenwälzen. Fragen auch – ziemlich provozierend – die Tänzerinnen im neuen Stück von Maura Morales. Die loten lustvoll bis sprachlos die Grenze zwischen Rollen-Korsett und Selbstbestimmung aus. Spielen mit Selbstoptimierungsterror und offensiver Sexyness. »I love my body«, haucht eine. Klar, Schönheit hat ihren Schmerzpreis. Mund schluckt Lippenstift, Augapfel verschlingt Eyeliner. Aber gleich zum Opfer werden? Von wegen. Macho-Ansagen aus dem Off (»Es gibt Frauen und es gibt Schlampen«) trotzen die drei mit geballter Weiblichkeit. Verführen sich selbst in Duetten und Terzetten des Begehrens, zur Soundcollage von Michio. Der Komponist zählt neben der kubanischen Choreographin zum Kern der vielfach ausgezeichneten Cooperativa Maura Morales. Sisyphos war eine Frau beweist einmal mehr deren Klasse. Abgründig, philosophisch, erotisch. Scheitern ist alles. Aber nicht Frauensache.
Regie/Choreografie
Maura Morales
Choreografische Assistenz
Giada Scuderi
Komposition/Livemusik
Michio
Tänzerinnen
Elia Lopez, Giada Scuderi, Maura Morales
Kostüm
Tina Miyake
Bühnenbild
Tina Miyake/Maura Morales
Lichtdesign
Niko Moddenborg
Video
Manfred Borsch
Foto
Klaus Handner
Produktion
Cooperativa Maura Morales
Koproduktion
Theater im Pumpenhaus, FFT Düsseldorf, Ringlokschuppen Mühlheim, Kulturbüro der Stadt Krefeld
Förderer
Kunststiftung NRW, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, NRW Landesbüro Freie Kultur