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Chikako Kaido
Die japanische Gesellschaft zerfällt. In die Geschockten und die Ignoranten. Die einen sehen die Katastrophe von Fukushima als Zäsur. Die anderen machen strahlend weiter als wär nichts geschehen. Die in Deutschland lebende Choreographin Chikaka Kaido hat 2011 ihre Eltern in Japan besucht. Und die gespenstische Gleichzeitigkeit von Realität und Verdrängung live miterlebt. Auf dem einen Kanal Bilder des havarierten Reaktors. Auf dem anderen tanzten püppchenhafte Teenies im Schulmädchendress. In den Augen der erschütterten Künstlerin „zwangschoreografierte Hingabe an ein inhaltsleeres, aber ökonomisch höchst erfolgreiches Showformat. Ich musste weinen“. In der Produktion „HomeHazard“ spürt Kaido nun den schizophrenen Tendenzen ihres Herkunftslandes nach. Mit dabei Tänzer wie Jascha Viehstädt oder Antonio Stella (aus den Arbeiten von Samir Akika bekannt!), mit denen sie bereits am großartigen Rechercheprojekt „Fukushima, my Love“ von costa compagnie zusammengearbeitet hat. Das Nachbeben hält an.
Konzept/Choreographie
Chikako Kaido
Performance Signe Koefoed, Antonio Stella, Jascha Viehstädt, Roberto Zuniga
Bühnenbild Katharina Wackermann
Dramaturgie Felix Mayer-Christian
Förderer
Kunststiftung nrw
Bezirksregierung Düsseldorf
Schloss Bröllin e.v.
Koproduktion
Theater im Pumpenhaus Münster