Theater Sycorax
Wer eingesperrt ist, der sitzt. Wer nicht eingesperrt ist, geht spazieren. Ganz einfache Willkür. Über die Kasernierung auf diesem Korridor ohne Himmel entscheidet der Zufall. In Gestalt der »Kommission«. Mental normal oder total daneben? Besser nicht durch die Prüfung fallen. In Anton Tschechows Spätwerk »Krankenzimmer Nr. 6« von 1892 wird das System Psychiatrie mit gnadenlos klarem Blick beschrieben. Einschluss gleich Ausschluss. Was im zaristischen Russland Recht war, ist uns heute noch billig.
Theater Sycorax, das Spezialistenteam für gesprengte Mauern, nimmt sich diese Geschichte für die Gegenwart vor. Erzählt von einer Psychiaterin und ihren Patienten. Von einer Station ohne Wiederkehr. Und von der nebulösen Grenzlinie zwischen gesund und krank. Ihre Adaption ist Gesellschaftsdrama und philosophischer Diskurs. Meuterei gegen das Unrecht. Und ein leises Loblied auf das selbstbestimmte Leben.
Es spielen Marleen Böhm, Julia Eggerbauer, Yvonne Köster, Eva Kuß, Leonhard Lamprecht, Delia Martin, Katrin Röntgen, Konrad Schönberger, Simon Schwering, Dirk Steidl und Angela Kugler
Regie Paula Artkamp, Manfred Kerklau
Bühne Oxana Malexova
Kostüme Tina Toeberg
Licht Volker Sippel
Maske Sabine Schubert
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit Rita Roring
Grafik/Illustration Verena Blom
Produktion Theater Sycorax
Koproduktion Theater im Pumpenhaus
Förderer Stadt Münster, LAG Soziokulturelle Zentren NRW e.V., Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, Stiftung Siverdes