THEATER SYCORAX
von Johanna Kaptein
Schöne neue Arbeitswelt! Gut, das Auskommen schwindet. Ein Entkommen gibt es nicht. Aber schließlich kann man sich ja immer noch den Strick nehmen. Wie der freundliche Soziophobiker, der von seiner geliebten Postsortiermaschine namens Gina zum Telefonbuchstapeln unter Kollegen versetzt wird. Und sich am Schal erhängt, der ein Geschenk für die Ex-Freundin war. Die junge Autorin Johanna Kaptein entwirft hier rabenschwarzhumorige Dramolette der Entfremdung. Geschichten vom Scheitern bei der Selbstvermarktung. Beruflich wie erotisch. Regisseurin Paula Artkamp inszeniert mit kongenialem Sarkasmus. Stellt den gebeutelten Niedriglöhnern einen Chor der suizidbegeisterten Schizo-Stimmen zur Seite, die unerbittlich höhnen und lästern. »Keine ist so schön wie sie«, wird zum Beispiel die Callcenter-Fee Natalie besungen. Die frisst vorm Tod schließlich aus Frust ihr »Hello Kitty«-Handy. Die Spieler vom Theater Sycorax – Spezialisten für mehrstimmige Grenzgänge – erleben eine berurufliche Sternstunde.
Es spielen Marleen Böhm, Yvonne Köster, Sarah Kramer, Konrad Schönberger, Simon Schwering, Daniela Struck, Josef Terstiege, Maria Valsch
Regie Paula Artkamp
Co-Regie Jennifer Frost
Bühne Daniela Rabenmilch
Kostüme Tina Toeberg
Musik-Komposition Kai Niggemann
Licht Volker Sippel
Maske Sabine Schubert
Öffentlichkeitsarbeit Rita Roring
Grafik-Design Verena Blom
Produktion Theater Sycorax
Koproduktion Theater im Pumpenhaus
Förderer Kulturamt Stadt Münster, Stiftung Siverdes, LAG Soziokulturelle Zentren NW, Fonds Sozio kultur Aufführungsrechte Felix Bloch Erben GmbH &Co. KG